Lost Squadron Recovery FAQs.
1. Wie wird die Bergung finanziert?
Es haben sich zahlreiche Fach- und Sachsponsoren, z. B. für Bekleidung, Lebensmittel und Transportgeräte gemeldet. Für die Finanzierung des ganzen Unternehmens sind wir weiterhin auf der Suche nach Sponsoren. Wir sind auf jede Hilfe angewiesen – und freuen uns auch über Ihre Unterstützung!
2. Was kostet die Bergung?
Wir haben eine umfassende Kalkulation durchgeführt und sind der Auffassung, dass sich das Projekt für ca. 5 Millionen Euro realisieren lässt, sofern keine erheblichen Komplikationen auftreten.
3. Gibt es schon Pläne für ein nächstes Projekt?
Es gibt Vorstellungen und Ideen für die Bergung eines deutschen Schiffes aus einem See in Afrika. Im Moment konzentrieren wir uns auf das Projekt Lost Squadron Recovery.
4. Wie wird die genaue Position der Flieger bestimmt?
Mit einem niederfrequenten Radargerät für unterirdische Messungen, einem so genannten IceScope. Obwohl die Positionen durch die Bergungsexpedition 1992 bekannt sind, müssen die Positionsbestimmungen wiederholt werden, da jeder Gegenstand, der im Eis gefangen ist, horizontal, zur Küste hin, verschoben wird. Die Messungen sollen durch die Universität Reykjavik durchgeführt werden.
5. Wie kalt ist es eigentlich in Grönland während der Bergungsarbeiten?
Die Bergungsarbeiten werden nur von ca. April bis Oktober durchgeführt. In diesem Zeitraum kann es tagsüber über 10 bis 15°C warm werden, in der Sonne auch wesentlich wärmer. Nachts können die Temperaturen jederzeit weit unter den Gefrierpunkt absinken. Das ist von Großwetterlagen ebenso abhängig, wie das Wetter in Deutschland.
6. Gibt es Eisbären? Ist es gefährlich?
Damit sich Pinguine und Eisbären nicht gegenseitig ausrotten, leben die Pinguine auf der Südhalbkugel und die Eisbären auf der Nordhalbkugel, also auch auf Grönland. Sie sind sogar recht häufig, man schätzt die Grönlandpopulation auf ca. 1800 Tiere. Nur Einheimischen ist es erlaubt Eisbären zu jagen. Deswegen wird das Camp auch von legitimierten grönländischen Jägern geschützt werden.
7. Wie kalt ist es in der Höhle um das Flugzeug herum?
Nur knapp unter 0° C.
8. Warum stürzt die Höhle nicht einfach ein?
Weil der Schnee sich über die Jahre durch den eigenen Druck verdichtet hat. In den Alpen gibt es einige Gletscherhöhlen, z. B. Rhone-Gletscher, die für Touristen zugängliche Eishöhlen haben und schon seit Jahrzehnten existieren.
9. Warum sind die Maschinen nicht zerdrückt? Was ist mit den B-17?
Jagdflugzeuge wie die P-38 haben eine relativ starke Struktur und Panzerung, um in Luftkämpfen bestehen zu können. Bomber, wie die B-17 verzichten völlig auf schwere Panzerung, um möglichst viel Sprit und möglichst viele Bomben transportieren zu können. Dass die Bergung restaurationswürdiger P-38 gelingen kann, wurde 1992 durch das „Heben“ von „Glacier Girl“ bewiesen.
10. Was gibt es für die Bergungsmannschaft im Camp zu Essen?
Alles was der Mitteleuropäer braucht und per Container auf Vorrat angeliefert werden kann. Frische Ergänzungsnahrung wie Robbenfleisch, Gemüse oder Fisch soll vor Ort bezogen werden..
11. Wem gehören die Flugzeuge?
Nch grönländischem Recht dem, der sie ausgräbt! Das ist von allen offiziellen relevanten Stellen bestätigt worden. Ein dänisches Rechtsgutachten liegt uns vor. Die US Army hat ihre Ansprüche längst aufgegeben.
12. Werden sie wieder fliegen können?
Die Erfahrungen mit „Glacier Girl“ zeigen, dass es „nur“ eine Frage des Aufwands ist. Wir würden uns freuen, wenn nach der Bergung mindestens ein Vogel wieder das Fliegen lernt, aber das ist eine neue Geschichte.
13. Wer wird gebraucht? Wie kann man mitmachen?
Bis zum Start der Bergungsaktion suchen wir Menschen, die mit ihren Fähigkeiten, Kenntnissen und finanziellen Möglichkeiten das Projekt unterstützen.
14. Wie dick ist die gesamte Eisdecke auf Grönland?
Bis zu 2800 m!
15. Was sind die P-38 wert?
Das was Käufer bereit sind zu zahlen. Der derzeitige Marktwert liegt bei ca. 2 Mio. $ für ein unrestauriertes, und bei über 10 Mio. $ für ein restauriertes, flugfähiges Exemplar.
16. Warum macht Ihr mit all der Ausrüstung den endlos langen Umweg zur Westküste, wenn die Bergungsstelle doch an der Ostküste liegt?
Der Zugang von Osten ist zwar wesentlich kürzer, aber gespickt mit Gletscherspalten und anderen Hindernissen. Zudem ist der nahe gelegene Hafen nur im Juli und im August eisfrei. Von Westen ist die Eisfläche eben und der Hafen an der Westküste kann fast das ganze Jahr über angefahren werden (eisfrei).
17. Wie kommen die Mitarbeiter, die Medien und die frischen Lebensmittel zum Bergungsort?
Die Grundausstattung wird von der Westküste in Containern auf Schlitten mit Zugmaschinen zum Camp geschafft, alles weitere einschließlich Medienvertreter, Mitarbeiter, Ablösungen, usw. werden eingeflogen.
18. Wie funktioniert die Entsorgung des Mülls, der bei der Bergung anfällt?
Es muss alles was anfällt und vorhanden ist wieder vom Bergungsort entfernt werden. Das bedeutet auch: Müll sammeln und mitnehmen. Kann theoretisch nicht mehr sein, als das was hingebracht wird…
19. Wie ist die Idee zu dem Projekt entstanden?
Dieter Herrmann hat sich Anfang der 90er Jahre schon für die Bergung des ersten Lightning sehr interessiert. Seitdem beschäftigt er sich mit dem Gedanken auch die übrigen Maschinen zu bergen, um die historischen Flieger der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
20. Wie kommt man ins Bergungsgebiet? Gibt es in Grönland Straßen, Flughäfen, Wasserwege?
Straßen gibt es nur in und um die wenigen Ortschaften. Übliche Verkehrsmittel sind Hunde- bzw. Motorschlitten und Flugzeuge. Und natürlich Schneemobile und andere Kettenfahrzeuge.
21. Wie sieht es aus mit sanitären Anlagen. Duschen, Toiletten?
Alles was für sanitäre Bedürfnisse notwendig ist, wird im Camp aufgebaut.