Geschichte

Notlandung! Über 70 Jahre nach den Piloten werden jetzt die Flugzeuge geborgen.

Es ist Hochsommer im Jahre 1942. Noch sieht es so aus, als würden die Armeen Hitlers an allen Fronten siegreich sein. London bittet die USA verzweifelt um Hilfe, vor allem um amerikanische Flugzeuge. Doch der Weg für die US-Kampfflugzeuge über den Atlantik ist lang und, nicht zuletzt wegen der deutschen U-Boote, gefährlich. Die meisten Kampfflugzeuge müssen in Amerika demontiert werden, um nach der mehrwöchigen Schiffsreise in Großbritannien wieder zusammengebaut zu werden. Viel zu umständlich, viel zu zeitraubend.

Für die schweren Bomber ist der Flug über den Ozean schon möglich, doch für die begleitenden Jäger, unabdingbar zum Schutz der „Fliegenden Festungen“ gegen Angriffe der Deutschen, ist die Strecke über das Wasser zu lang.
Seit kurzer Zeit gibt es die Lockheed-P38 „Lightning“. Das schnellste und größte Jagdflugzeug dieser Zeit hat auch die größte Reichweite seiner Klasse. Die Militärführung in Amerika ist sich sicher, dass diese Maschinen, mit entsprechenden Tankstopps, vom Herstellerwerk in den USA bis nach England fliegen können.

Am 07. Juli 1942 beginnt die „Operation Bolero“. Zwei Bomber vom Typ B-17 „Flying Fortress“, begleitet von sechs Lockheed-„Lightning“ starten im US-Bundesstaat Maine, um über Neufundland, Grönland und Island nach England zu fliegen. Die erste Staffel von vielen, die folgen sollten.

Zwar ist das Wetter nicht besonders „fliegerfreundlich“, doch bis zur Dänemark Straße geht alles gut. Hier, mitten zwischen Grönland und Island, verschlechtert sich das Wetter rapide und Funkmeldungen besagen, dass der Flughafen auf Island wegen Nebels geschlossen ist. Den Piloten bleibt keine andere Möglichkeit als umzukehren. (Später zeigt sich, dass der Funkwetterbericht falsch war und vermutlich von einem deutschen U-Boot gesendet wurde.)

Navigiert wurde zu dieser Zeit noch mit dem Sextanten, der Uhr und dem Kompass. Doch gerade der ist im hohen Norden unzuverlässig. Die Maschinen kommen vom Kurs ab, der Treibstoffvorrat geht zur Neige, die Notlandung auf dem Inlandeis Grönlands ist unumgänglich.

Groenland, Juli 1942. Nach der Notlandung auf Groenland. Piloten vor einer umgekippten P-38. Promofoto, mit der Bitte um Erwaehnung des Lost Squadron-Projektes. >> Greenland, July 1942. After the emergency landing on Greenland. Pilot in front of an overturned P-38. Promotion photo. Please mention the Lost Squadron Recovery project. >> Lost Squadron Recovery (LSR) Verein zur Suche, Auffindung und Bergung historischer Land-, Wasser- und Luftfahrzeuge e.V. Sophie-Taeuber-Arp-Weg 6 - 12205 Berlin Tel.: +49-30-84716835 Fax: +49-30-84726214 info@lost-squadron.org www.lost-squadron.org

Alle Maschinen landen auf einer ebenen Fläche im Osten der arktischen Insel. Nur ein Flugzeug wird dabei beschädigt, keiner der Soldaten wird verletzt. Nach nur wenigen Tagen werden die Männer von einem Kutter der US-Navy geborgen.

Bis auf eines sind die Flugzeuge noch heute dort.
Unter einer dicken Schicht aus festem Schnee.